Mallorcas Naturwunder im Herbst

Oktober 2023.– Es ist kein Geheimnis, dass Mallorca viel mehr zu bieten hat als Sonne und Strand. Die Insel verfügt über einige einzigartige Naturschauplätze, an denen die Besucher die Schönheit der Natur betrachten und die Ruhe abseits des Trubels genießen können: von den bergigen Höhen über das ländliche Inselinnere bis hin zu den weniger bekannten und besuchten Stränden und Buchten. Und diese Natur überrascht uns mit einzigartigen Phänomenen, die nirgendwo sonst zu sehen sind – die meisten davon werden in den Herbst- und Wintermonaten sichtbar.

 

Die Fonts Ufanes

Die Fonts Ufanes auf Mallorca
Das Wasser der Fonts Ufanes sprudelt zwischen den Baumstämmen hindurch. Foto Toni Guasp

Mitten im Wald in der Nähe von Campanet, am Fuße der Serra de Tramuntana, ereignet sich ein magisches Ereignis: Große Mengen Wasser treten aus dem Boden aus und das sprudelnde Wasser bahnt sich seinen Weg durch die Bäume. Diese Szene sieht aus wie aus einer Geschichte von Feen und Elfen, aber es gibt eine logische Erklärung dafür. Das hydrologische Phänomen tritt nach mehrtägigen starken Regenfällen auf. Wenn der Grundwasserspeicher, in dem das Regenwasser der Umgebung zusammenläuft, überläuft, entspringen die Fonts Ufanes spontan und kraftvoll. Man muss schon ein bisschen Glück haben, um sie zu sehen – aber es lohnt sich auf jeden Fall, und es ist ein schöner Ausflug, auch wenn die Quellen nicht sprudeln.

Foto Toni Guasp 

 

Wo die Sterne am schönsten leuchten

Mallorca hat seinen ersten Starlight Park, einen Ort mit geringer Lichtverschmutzung, wo man einen klaren Nachthimmel genießen kann. Die Finca Son Bi, und insbesondere das Astronomie-Zentrum Son Bi, liegt in einer ländlichen Gegend in der Nähe von Llucmajor und bietet verschiedene Beobachtungs-, didaktische und kulturelle Aktivitäten an, wenn „astronomische Ereignisse“ wie Mond- und Sonnenfinsternisse, Meteoritenschauer usw. stattfinden. Die nächsten Meteoritenschauer, die durch das Teleskop Son Bi beobachtet werden können, sind: die Orioniden am 21. und 22. Oktober, die Leoniden in den Nächten des 17. und 18. November und die Geminiden in den Nächten des 13., 14. und 15. Dezember. Für weitere Informationen: www.fincasonbi.com; eventos@fincasonbi.com

 

Der Himmel über der Kathedrale von Palma

Ein weiterer Ort, der die Besucher dem Himmel ein wenig näher bringt – in diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes – ist die Kathedrale von Mallorca. Bis Ende Oktober ist es möglich, die mehr als 200 Stufen hinaufzusteigen, die zu den Terrassen des imposanten Gebäudes im Stil der mediterranen Gotik führen. Der Blick aus dieser Höhe über die Bucht von Palma und über die Dächer der Stadt ist ein einzigartiges Erlebnis. Beim Besuch der Terrassen kommt der Besucher an der riesigen Fensterrose vorbei, die für ein weiteres Naturphänomen auf Mallorca verantwortlich ist.

 

Das Lichterfest – die 8 in der Kathedrale

Immer am 11. November und 2. Februar findet in der Kathedrale La Seu auf Mallorca, die auch als Kathedrale des Lichts bekannt ist, ein natürliches Lichterspektakel statt. In der Morgendämmerung fällt das Sonnenlicht durch die 1.115 Glasscheiben der Hauptrosette von La Seu – eine der größten gotischen Kathedralen Europas, bekannt als das Auge der Gotik – und wird direkt unter die Rosette an der Innenfassade des Hauptportals projiziert. So entsteht eine schnell vergängliche 8 aus vielfarbigem Licht.

 

Zeugen der Geschichte

Diese Zeugen der Geschichte Mallorcas haben nichts Vergängliches an sich: jahrhundertealte Olivenbäume, die Invasionen, Stürme und Moden überstanden haben. Der bekannteste Olivenbaum Mallorcas ist sicherlich der Baum, der die Plaza Cort vor dem Rathaus von Palma dominiert. Man schätzt sein Alter auf mehr als 600 Jahre. Sich unter den Olivenbaum an der Plaza Cort zu setzen und seinen Stamm voller seltsamer Formen zu betrachten, die die Geschichte dieses Naturdenkmals erzählen, ist ein Erlebnis für sich.

Noch älter – wahrscheinlich mehr als 1.100 Jahre – ist der „tausendjährige Olivenbaum“ von Can Det im Herzen der Serra de Tramuntana. Er wurde 2020 vom spanischen Verband der Olivengemeinden (AEMO) als „Bester monumentaler Olivenbaum Spaniens“ ausgezeichnet und wurde vermutlich im 9. Jahrhundert von den Mauren gepflanzt. Der Can Det-Olivenbaum befindet sich im Olivenhain des Anwesens und seine Früchte werden jedes Jahr geerntet, um Can Det-Olivenöl herzustellen.

Der Olivenbaum von Can Det auf Mallorca
Der Olivenbaum von Can Det soll über 1.100 Jahre alt sein. Foto Can Det

 

Besondere Felsen

Bei Wanderungen auf den Wegen und Pfaden der Serra de Tramuntana können Sie weitere wunderbare Olivenbäume wie diese finden, und auch andere Kuriositäten in der Nähe der mallorquinischen Küste entdecken. Sehr bekannt ist der Felsen Sa Foradada, eine Halbinsel in der Gemeinde Deià mit einem Loch, das von mehreren Punkten der Serra aus sichtbar ist – vor allem aber vom Mirador de Son Marroig aus, einem beliebten Treffpunkt vor allem bei Sonnenuntergang.

Weniger bekannt, aber noch spezieller ist ein anderer durchlöcherter Felsen, der als Forat de Mallorca bezeichnet wird, denn dieses Loch – das nur vom Meer aus zu sehen ist – hat genau die Form der Insel Mallorca. Der Legende nach entstand das Loch im Felsen in der Gemeinde Pollença bei einem Piratenangriff im 16. Jahrhundert.

Das Forat de Mallorca ist nur vom Meer her zugänglich.
Das Forat de Mallorca – man erkennt deutlich die Silhouette der Insel. Foto Toni Gómez